Eigenschaften des Fenchels

Der Fenchel (Foeniculum vulgare) ist eine blühende Pflanzenart aus der Familie der Doldenblütler. Es handelt sich um ein robustes, mehrjähriges Kraut mit gelben Blüten und gefiederten Blättern. Er ist an den Küsten des Mittelmeers heimisch, wurde jedoch in vielen Teilen der Welt eingebürgert, insbesondere auf trockenen Böden in Meeresnähe und an Flussufern.

Es ist ein äußerst schmackhaftes Kraut, das in der Küche verwendet wird und zusammen mit dem ähnlich schmeckenden Anis zu den Hauptbestandteilen des Absinths gehört. Der Fenchel oder Florentiner Finocchio ist eine Variante mit verdickter Blattstielbasis, die einer Knolle ähnelt und als Gemüse verwendet wird.

Der Riesenfenchel (Ferula communis) ist eine große, grobe Pflanze mit würzigem Aroma, die wild im Mittelmeerraum wächst und nur gelegentlich in Gärten kultiviert wird. Andere Arten der Gattung Ferula werden ebenfalls Riesenfenchel genannt, sind jedoch keine Küchenkräuter.
In Nordamerika kann Fenchel im gleichen Lebensraum und zusammen mit den einheimischen Arten Osha (Ligusticum porteri) und Lomatium gefunden werden, die mit der Petersilienfamilie verwandt sind.

Geschichte des Fenchels

Der griechische Name für Fenchel ist marathón (márathon) oder márathos, und der Ort der berühmten Schlacht von Marathon bedeutet wörtlich „eine Ebene mit Fenchel“. Das Wort ist erstmals in der mykenischen Linear-B-Schrift als ma-ra-tu-wo belegt. In Hesiods Theogonie stiehlt Prometheus die Glut des Feuers von den Göttern in einem hohlen Fenchelstängel.                                                        

Fenchel wurde von den alten Griechen und Römern geschätzt, die ihn als Arznei, Nahrungsmittel und Insektenschutzmittel verwendeten. Man glaubte, dass ein Fencheltee den Kriegern vor der Schlacht Mut verlieh. Nach der griechischen Mythologie benutzte Prometheus einen riesigen Fenchelstängel, um das Feuer vom Olymp auf die Erde zu bringen. Kaiser Karl der Große verlangte den Anbau von Fenchel auf allen kaiserlichen Gütern.

Etymologie
Der Fenchel gelangte aus dem Altfranzösischen fenoil ins Altenglische; dieses stammt wiederum vom lateinischen faeniculum, dem Diminutiv von faenum, was „Heu“ bedeutet.

Empfehlung

Ätherisches Fenchelöl aus den Samen und den oberirdischen Teilen der Pflanze, mittels Wasserdampfdestillation gewonnen.

Chemische Zusammensetzung des ätherischen Fenchelöls.         

Der aromatische Charakter der Fenchelsamen stammt von flüchtigen Ölen, die gemischte Aromen verleihen, wie trans-Anethol und Estragol (lakritzähnlich), Fenchon (Minze und Kampfer), Limonen, 1-Octen-3-ol (Pilz). Weitere in den Früchten des Fenchels enthaltene Phytochemikalien sind Polyphenole wie Rosmarinsäure und Luteolin, unter anderem in geringer Konzentration.

Gebrauchsanweisung

Das ätherische Fenchelöl wird verwendet:

• Äußerlich (verdünnt) mit einem Basisöl für Bauchmassagen zur Linderung von Blähungen und Krämpfen.

• In der Aromatherapie zur Harmonisierung des Nervensystems und zur Appetitminderung.

• In der Kosmetologie zur Straffung der Haut und zur Bekämpfung von Flüssigkeitsretention.                                                                                            

Chinesische Medizin - Ayurveda

In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird Fenchel verwendet, um den Körper zu wärmen, das Yang zu stärken und die „Kälte“ im Magen zu lindern, die Unwohlsein, Krämpfe und Durchfall verursacht.
In der Ayurveda gilt er als mild und ausgleichend für die drei Doshas, vor allem Vata und Kapha. Er wird zur Förderung der Verdauung, zur Regulierung des Appetits und zur Ausleitung von Toxinen (Ama) aus dem Körper eingesetzt.

Nützliche Tipps

- Die Verwendung von ätherischem Fenchelöl ist während Schwangerschaft, Stillzeit und bei Kindern zu vermeiden.
- Ätherische Öle sind zur äußerlichen Anwendung bestimmt und werden stets verdünnt in einem Trägeröl oder einem anderen Lösungsmittel verwendet.
- Direkten Kontakt mit Haut, Augen und Mund vermeiden.